Geophyten vom Frühling bis in den Winter bieten Blüten durchs ganze Jahr: Kaum werden im Frühjahr die Tage länger und die Sonnenstrahlen intensiver, entwickelt sich im Garten das Leben.
Nach und nach bahnen sich gerade die verschiedenen Frühlingsblüher ihren Weg an die Erdoberfläche: Ins Beet wollen ihre Zwiebeln, Knollen oder Rhizome aber meist schon im Herbst.
Geophyten vom Frühling bis in den Winter
Schneeglöckchen [Galanthus], Winterlinge [Eranthis], Traubenhyazinthen [Muscari] und Krokusse [Crocus] sind die ersten, die ihre bunten und unverwüstlichen Blüten zeigen.
Später folgen Zwiebeliris [Iris reticulata], Hasenglöckchen [Hyacinthoides], Tulpen [Tulipa] und Zierlauch [Allium].
Besonders zu Frühjahrsbeginn lassen sich mit Zwiebel- und Knollenpflanzen, so genannten Geophyten, prächtige Farbbilder in den Garten zaubern.
Geophyten bereiten den Weg für andere frühblühende Stauden wie Christrosen [Helleborus], Leberblümchen [Hepatica] oder Kaukasus-Vergissmeinnicht [Brunnera].
Während viele andere Pflanzen sich noch im Winterschlaf befinden, zeigen diese bereits ihre farbigen Gesichter. Aber auch im Sommer können Zwiebel- und Knollenpflanzen den Garten mit Blüten verschönern.
Allerdings sind einige Arten wie Dahlien, Cannas oder Gladiolen frostempfindlich und müssen im Herbst aus der Erde genommen und zum Überwintern an einen trockenen, kühlen Ort gebracht werden.
Im Herbst aber geht sie weiter, die Zeit der ausdauernden robusten Erdpflanzen.
Mit Herbstzeitlosen [Colchicum] oder Alpenveilchen [Cyclamen] lässt sich zusammen mit Gräsern und spätblühenden Stauden die Blütenpracht im Garten bis weit in den November verlängern.
Es lohnt also, sich mit diesen Pflanzen näher auseinanderzusetzen. In Kombination mit Gartenstauden und Gehölzen lassen sich so wunderbare, dauerhafte Pflanzengesellschaften bilden.
Geophyten: der richtige Standort zählt
Geophyten benötigen keine große Pflege, wenn sie am richtigen Standort gepflanzt werden. Wichtig sei die Qualität des Bodens.
Ein Aufbessern des Bodens mit Perlite, einem mineralischen Vulkangestein, das zur Drainage dient, ist möglich.
Dies bewirkt zusammen mit gehäckseltem Buchenlaub, Kompost und Sand für eine Erhöhung des Humusgehaltes und sorgt für Wasserdurchlässigkeit.
Schwere, wasserundurchlässige Böden sind oftmals der Grund dafür, dass viele Zwiebel- oder Knollenpflanzen nur sehr kurze Zeit überleben.
Um den Pflanzen die nötigen Nährstoffe zu geben, hilft Stickstoffdünger im Frühjahr und ergänzt für Geophyten diese durch eine Flüssigdüngung über das Blatt, während der jeweiligen Wachstumszeit.
In einer Staudenrabatte mit Prachtstauden, die reichhaltigen Boden lieben und auch im Sommer öfter gegossen werden müssen, werden sich die meisten Zwiebel- und Knollenpflanzen nicht lange halten können.
Zu viel Wasser lässt die Zwiebeln oder Knollen oft faulen. Deshalb ist die Ansiedlung zusammen mit trockenheitsliebenden Pflanzen, etwa Katzenminze [Nepeta], von Vorteil.
Um die Zwiebeln und Stauden voneinander unterscheiden und bei Bedarf auch sortenrein herausnehmen zu können, hat ein Zwiebelliebhaber folgende Technik entwickelt:
Er nimmt einen gelben Drainageschlauch, schneidet ihn an den Seiten auf und legt ihn rund aus. Dann gräbt er das Schlauchrund circa 5 bis 10 Zentimeter in den Boden ein und setzt Pflanzen jeweils einer Sorte in die Mitte.
Der Vorteil: die Pflege wird erleichtert, die Pflanzen werden beim Hacken weniger beschädigt und können sortenrein leicht herausgenommen und geteilt werden.
Gegen Unkraut helfen eine möglichst geschlossene Pflanzendecke und ein gut vorbereiteter Boden besonders gut. [BdS, Banse Foto]